Gesprungen

Gastbeiträge

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Wenn sie ihm den Pausenapfel klauten,
sprang er nach Haus.
Sprang Bällen nach um den Sieg,
hinter Weibern her, sprang wie der Wind.
Wenn’s sein musste,
sprang er durch Leichen.

Sprang durch die Nacht,
als sein Schatten ihn verfolgte,
sprang Türen ein, Bällen nach und
Steinen davon, die niemand geworfen, sprang
in neue Arme und liess die Freunde über die Zunge springen,
sprang und sprang, bis nichts zu springen mehr war.

Sprang aus dem ersten Stock,
brach den Fuss
und sprang aus dem dritten,
brach sich das Bein.
Dann sprang er.

Karl-Gustav Ruch, geboren 1954 in Zürich, lebt seit 1990 in Barcelona. Er arbeitete als Deutsch- und Musiklehrer und ist derzeit als freier Autor tätig. Ab 1987 erste Veröffentlichungen von Kurzgeschichten und Essays in literarischen Zeitschriften. 2004 erschien sein Erzählband Talgo Pendular (Eremiten-Presse), 2011 Hinter der Wand – Geschichten zwischen Zürich und Barcelona (edition 8) und 2017 Das letzte Fenster (hockebooks).
Mit der Erzählung Hinter der Wand wurde er 2009 für den Ingeborg-Bachmann-Preis nominiert.
Karl-Gustav Ruch

Maite Cruz, geboren 1971 in Barcelona, Ausbildung als Fotografin und Illustratorin in Barcelona. Sie arbeitet für diverse spanische Tageszeitungen und Zeitschriften im Bereich Kultur, Politik / Portrait, Illustration, Reportagen; derzeit vor allem als Mitarbeiterin für El Periódico de Cataluña.
Neben der Arbeit für die Presse realisiert sie auch Projekte für die Werbebranche, für Buchverlage und die öffentliche Hand und beteiligt sich an individuellen und kollektiven Foto-Ausstellungen.
maitec00@hotmail.com

Die Textrechte dieses Beitrags liegen bei Karl-Gustav Ruch, die Bildrechte bei Maite Cruz.

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