Das Unsagbare
- Dezember 02, 2025
- by
- Wolfgang Schiffer
Dass ich nachts von Fehlern träume, die ich
bei der Übersetzung eines Gedichts gemacht habe,
aus Flüchtigkeit oder aufgrund eines grundlegenden
Missverständnisses, das überrascht mich nicht mehr,
es ist Allnacht inzwischen wie Kaffeetrinken am Tag.
Dass ich nachts Gedichte träume, im Schlaf
oder Halbschlaf versuche, das Unsagbare
dennoch in Worte zu fassen, ist neu.
Es lässt...
Das Dunkel der Nacht
- März 25, 2025
- by
- Wolfgang Schiffer
Du schaust ins Dunkel der Nacht,
durchs offenstehende Fenster ins blauschwarze Dunkel.
Was siehst du?
Schemenhaft den gelben Schimmer eines fliehenden Monds,
ein flammrotes Zucken, als quere ein Geschoss den Himmel,
doch eigentlich siehst du nichts …
Du horchst ins Dunkel der Nacht,
durchs offenstehende Fenster ins blauschwarze Dunkel.
Was hörst du?
Das Wispern der...
Gesprächsverlauf
- September 24, 2024
- by
- Wolfgang Schiffer
Als ich damals, vor vielen Jahren, einem bedeutenden Dichter, einem Atomdichter, von der rauen Insel im Nordmeer gegenübersaß, dem nachgesagt wurde, dass er äußerst menschenscheu sei, ja wahrscheinlich längst unter einer Art Verfolgungswahn litte, der es ihm unmöglich mache, sich mit anderen Menschen zusammenzusetzen, da war mir durchaus klar, welch eine Ehre mir zuteilwurde, saßen...
Enttäuschung
- Februar 06, 2024
- by
- Wolfgang Schiffer
Auf dem Mond waren wir schon,
zum Mars soll´s noch gehen, und
in einigen Jahrzehnten werden
uns auch Saturn und Jupiter und
manch andere Planeten und Gestirne
nicht mehr allzu fern vorkommen,
und immer noch, habe ich keine
Socken gefunden, die mir bei Kälte
die Füße warmhalten, und keine
Handschuhe, die mich die Finger
nicht...
Am Ende des Tags
- August 29, 2023
- by
- Wolfgang Schiffer
Am Ende des Tags
geht die Sonne unter,
nur kurz bäumt sie sich noch einmal auf
hinter einem tiefen Wolkenband,
dann versinkt sie, hellblutig,
als würde sie schreien wollen vor Schmerz.
Ob die Nacht der Erde Linderung bringt,
wissen nur die Sterne, die hier und da
zu sehen sind. Ich stehe am Rande eines Felds,
warte...





