Gruber senkte den Kopf, schwieg. Das müssen Sie doch geahnt haben, hörte er Hörl sagen. So, wie er seit Monaten. Gruber wisse schon. Gruber wusste nicht, sah Hörl an, engte die Augen. Hörl verschränkte die Arme hinter dem Kopf, lehnte sich zurück, seufzte. Auf dem Tisch, der die beiden trennte, stand ein Schild. Auf dem Schild stand: Human Resources. Und: Managing Director. Es war Hörl, der auf der richtigen Seite von Tisch und Schild saß. Warum? fragte Gruber. Weil er sich gegen den Strom stelle, antwortete Hörl. Die Zielerreichung sabotiere. Die Kollegen aufwiegle. Hörl blieb ruhig. Sagte, was er zu sagen hatte. Als gelte es, ein Karzinom zu entfernen, dachte Gruber. Ein Korb gesunder Äpfel duldet keinen faulen, dachte Hörl. Ich habe, sagte Gruber, nur die Sinnhaftigkeit der Zielvorgaben hinterfragt. Ob das Unternehmen seit der Fusion keine mündigen Mitarbeiter mehr schätze? Gruber lächelte, breitete die Arme aus, bemerkte die Theatralik seiner Geste, mochte sie nicht. Hörl sah zur Tür. Auf das Schild. Zu Gruber. Er lächelte nicht. Dass es Hierarchien gäbe, sagte er. Entscheidungsträger, die – er breitete die Arme aus, hob sie an, fand diese Geste angemessen – einen ganz anderen Informationsstand hätten. Verantwortung auch, vielen gegenüber. Gruber wisse doch. Gruber wusste nicht. Dachte an die Abfindungspakete der Vorstände, die sich nach der letzten Fusion entschieden hatten, ihre berufliche Laufbahn außerhalb des Unternehmens fortzusetzen. Er hatte Zahlen gesehen, in der überregionalen Presse. Ob sie stimmten, wusste er nicht. Ich habe niemanden aufgewiegelt, sagte er. Sagte es ruhig. Hörl schüttelte den Kopf. Sie verstehen nicht, sagte er. Die Entscheidung stünde fest. Er richtete sich auf, reichte Gruber die Hand. Er wünsche ihm. Wisse doch: wo eine Tür aufginge. Ein Mann mit seiner Qualifikation. Man müsse bloß. Gruber senkte den Kopf, schwieg. War ich zu aufsässig oder zu dumm? fragte er sich.