Dafnoúdi
- Oktober 18, 2024
- by
- Manfred Lipp
Vier Köpfe sind es, die sich wenden; wir heben die Hände zum Gruß; niemand spricht. Still auch das Meer, das, kraftvoll dösend, in der Bucht vor Anker liegt. Wir stehen, schauen, denken nichts, wollen nichts; die Seelen schwingen im Leerlauf. Ich bücke mich, lege den Sonnenschirm zu Boden [mutig wetteifert sein Blau mit jenem des Himmels], drehe den Kopf, sehe die vier, die uns nicht mehr beachten. Ihr Blick steckt in einem Buch; oder hinter geschlossenen Augen; einer hängt in der Weite der Welt. Wir lächeln, steigen ins Meer, schwimmen, treiben; horchen, die Ohren...
Lourdáta
- September 20, 2024
- by
- Manfred Lipp
Hing da, am Telegrafenmasten: dies Plakat. Wir standen, schauten, lasen. Panigiri, Dorffest stand da; wir nickten, gingen strandwärts. Drei Tage später, abends, gegen neun, dass wir zum Schulhof kamen, der voller Tische war und Stühle. Wir wandten die Köpfe, sahen uns um; suchten den Platz, der uns zustand [und wohl ein wenig abseits lag]. Wir...
Kloster Kathará
- August 30, 2024
- by
- Manfred Lipp
Die Mönche betraten den Raum, zielstrebig, selbstsicher. Wir sahen auf, blieben; fanden jene Ecke, nahe der Tür, die uns Obhut bot, standen still. Es mochten um die dreißig sein, dachte ich, sah die eiligen Schritte, die sie taten, die Reihen, die sie bildeten. War da schon: der Gesang, vielstimmig, kraftvoll. Ich schloss die Augen, dachte...
Fóki
- August 09, 2024
- by
- Manfred Lipp
Im Schatten eines Ölbaums lagen wir, schliefen; hörten selbst im Schlaf noch den Gesang der Zikaden, der uns im Traum zum Wiegenlied geriet. Wind kam auf, kraftvoll, warm, strich uns durchs Haar, durch die Seele. Die Luft roch nach Pinien und Kräutern. Wir schlugen die Augen auf, setzten uns, schauten. Sahen die Bäume, deren Grün...