Emsige Muse

Emsige Muse

Alles tanzt nach ihrer Flöte:
Klar! Sie kennt sich aus mit Goethe.

Zitiert sie etwas Unbekanntes
ahn ich im Grunde schon: Cervantes.

Lädt sie mich ein zur Tasse Tee –
wer steckt dahinter? Laotse!

Reicht sie dazu nur einen Keks mir
bin ich bereit und reif für Shakespeare.

Ein leicht frivoles: Oi, Oi, Oi!
verheißt nichts Gutes, heißt: Tolstoi.

Bin dran gewöhnt: Nach ein paar Schwipsen
zitiert sie lallend ihren Ibsen.

Ruft sie dann unverblümt: Komm her!
hör ich’s Gelächter von Homer.

Fügt sie noch an: Kannst wieder gehn!
hat sie das sicher von Mark Twain.

Haut sie dann ab mit Sack und Pack –
wer trägt die Schuld? Bestimmt Balzac!

Doch wenn sie je für wen entbrannte
dann niemand anderen als Dante.

Sie war mein Feuer, meine Flamme –
na, nichts für ungut: Achim Amme.

Aus:
„Der Amme. Poet“, Pop Verlag, Ludwigsburg, 2020

Achim Amme, *1949 (Celle), Autor, zuletzt: „Der Amme. Poet“, Pop Verlag, Ludwigsburg (2020), Schauspieler, zuletzt: „Notruf Hafenkante“, ZDF (2019), Musiker, zuletzt: „AmmeRica“, CD + LP, Timezone Records, Osnabrück (2018/19).
Achim Amme
Achim Amme bei Literaturport
Der Amme. Poet – Pop Verlag

Die Textrechte dieses Beitrags liegen beim Verlag, die Bildrechte bei Doris Lipp.

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