Immer drei

Immer drei

Hör mir zu, sagtest du, nahmst meine Hand in deine. Damals, als deine Stimme schon schwach war, dein Atem laut, dein Lebensfaden kurz. Stumm, dass ich an deinem Bett saß und deine knochige Hand hielt. Drei, sagtest du. Drei, die da sind, wohin du auch gehst. Einer, der dich nicht bemerkt. Einer, der dir nicht traut. Ein dritter, der dich leiden könnte. Ich hörte dich, Großvater, aber ich verstand nicht. Du wusstest es, lächeltest. Als ich sah, dass der Schlaf in dich fuhr, löste ich meine Hand aus deiner, stand auf, schlich aus dem Zimmer. Drei, hörte ich dich flüstern, in meinem Rücken. Der dritte ist immer da, vergiss es nicht.
Ich nickte. Vergaß es, lange Zeit.

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