Narr

Narr

An jenem Tag, zur Mittagsstunde, saß der Mann, der in Lumpen ging, auf den Stufen des Doms, besah die Menschen. Er war müde, fühlte sich schwach, saß allein. Es mochte Regen geben, dachte er, sah die Wolken, die sich träge über den Himmel schoben, den Wetterhahn, der selbstgewiss nach Osten wies. Waren da die zwei...

Comments Off
Im Zeitfenster: die Essenz eines Sommers (con amore)

Im Zeitfenster: die Essenz eines Sommers (con amore)

Was wir erben, weil wir an jenen, die an unserer Seite leben, wachsen, ist mehr als wir je für möglich halten würden, und vielleicht genügt es deshalb einem offenen Herzen nicht, wird im Versuch eines Miteinanders Gelesenes ab und an erwähnt oder werden ›ausgewählte Gedanken‹ – eigene und aus anderen Kontexten gelöste –, ›irgendwann‹ doch...

Comments Off
Helbich

Helbich

Bodenlang. Bodenlang war das Kleid, das sie trug, als Helbich sie sah. Sie ging barfuß, wirkte verloren, wankte. Etwas stimmt nicht mit ihr, dachte Helbich, schalt sich gleich für diesen Gedanken. Eine Frau, Mitte zwanzig wohl, die barfuß geht, nachts. Es mochte gut sein, dass etwas nicht stimmte. Helbich trat näher, zur Parkbank hin, wo...

Comments Off
Warten

Warten

Ich brate Zwiebeln für die Tomatensoße. Öffne die Balkontür neben dem Herd wegen des Qualms. Die Eisluft kriecht um meine Beine. Der süße Zwiebelduft steigt zu mir auf und vermischt sich mit dem Geruch nach Schnee. Mein Freund sagt, „Es riecht schon die ganze Woche nach Schnee“. „Aber es schneit einfach nicht“, sage ich und...

Comments Off
was wäre, wenn wir

was wäre, wenn wir

was wäre, wenn wir
all die falschen despoten
verlachten?
sähen wir dann
wie klein sie sind?
erst im zerrspiegel
unserer bewunderung
und im schatten der angst
so scheint’s
sind sie groß
warum nur dulden wir
ihre gier
und fügen uns?

...
Comments Off
×