Lebensabschnitts-Partner

Ich denke, die beiden sind nett, sage ich zum Haus. Ihr würdet gut zueinander passen. Ich weiß nicht recht, sagt das Haus. Wollt ihr nicht doch bleiben? Wir würden ja gern, antworte ich. Du bist ein schönes Haus, wir werden kein besseres finden. Warum geht ihr dann? fragt das Haus. Es klingt ein wenig verschnupft. Ich zögere kurz. Weil wir nach zehn Jahren auch Zeit für andere Dinge brauchen, sage ich. Du bist sehr fordernd. Aha, sagt das Haus. Jetzt sei nicht beleidigt, sage ich und berühre die Terrassentür. Es sind Dinge, die uns wichtig sind. Die uns auch wichtig sind, korrigiere ich mich. Du weißt, wie gern wir hier gelebt haben. Das Haus schweigt. Vergiss nicht, sage ich, schaue ins Wohnzimmer, lächle: dein Leben ist länger als unseres. Mag schon sein, sagt das Haus. Und, ein wenig leiser: ich werde euch vermissen. Wir dich auch, sage ich und drehe mich um, trete auf die Terrasse, schaue zum Garten. Das Haus soll die Träne nicht sehen, die ich weine.

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