Beiträge aus Aus dem Alltag Kategorie
Still sein

Still sein

Am Strand liegen, die Sonne auf der Haut spüren und den Wind in den Haaren. Aufs Meer schauen, das unter einem weiten Himmel döst und nichts denken, nichts müssen, nichts wollen. Die Seele in die Hängematte legen und ihr beim Schlafen zusehen.
Still sein.

Langsam atmen, langsamer noch als das Meer, und die Schaumkronen sehen, die weit draußen auf dem Wasser tanzen, dort, wo kein Schwimmer hinkommt, auch der wagemutigste nicht. Den alten Mann beobachten, der den Strand entlangwandert, den Wellen nicht ausweicht, die nach seinen nackten Füßen greifen. Der sich bückt und einen bunten Stein...

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Kurt

Kurt

Kurt zögerte. Er stand an der Tür, hielt den Griff schon in der Hand, der kalt war und abweisend. Hörte Schritte im Stiegenhaus, die rasch verhallten, und ein Kinderlachen, das die Stille aus den Ecken fegte. Hatte er das Fenster geschlossen?, fragte er sich. Er sah auf die Uhr. Auf seine Schuhe. Versuchte, sich zu...

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No me llores

No me llores

Wenn nur diese Schmerzen nicht wären. Nichts, dachte sie, konnte einen darauf vorbereiten. Nichts den Schmerz vertreiben. Sie schloss die Augen, presste die Lippen aufeinander. Wollte nicht stöhnen. Der Tod ängstigte sie immer noch, aber mit jedem Tag wurde er ein Stückchen mehr zum Freund. Womöglich saß er schon im Nebenzimmer, trank einen café cortado...

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Flügel

Flügel

Die Jugend hatte uns Flügel geschenkt, die uns die Zeit dann gestutzt hat. Langsam, sodass wir es anfangs gar nicht bemerkten. Damals, da hat uns die Nacht nicht geängstigt und jetzt fürchten wir uns vor den Schatten, die länger und länger werden.

Auf den Wiesen, über die wir als Kinder gelaufen sind, stehen jetzt Einfamilienhäuser. Die...

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Relax

Relax

Er hatte Erdnussbutter im Gesicht. ‚Du hast Erdnussbutter im Gesicht‘, sage ich und zeige auf seine rechte Wange. ‚Wo?‘, fragt er, fährt mit dem Handrücken quer über den halben Kopf und grinst mich an wie ein Säugling seine Lieblingsrassel. ‚Jetzt so ziemlich überall‘, sage ich und beiße in mein Butterbrot.

‚Wann hast du eigentlich diese große...

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