Litfaßsäule

Litfaßsäule

Mit schwerem Kopf war sie aufgestanden. Die Yoga-Übung lässt sie sein. Zu spät. Schlurft in die Küche.
Bringt die Augen kaum auf.
Greift blindlings nach dem richtigen Tee. Demjenigen, der sie wach machen wird. Wasser aufsetzen. Weiter ins Bad. Verquollene Augen. Der Blick, der Mund, fern das Glück, Wasser muss fürs Erste reichen. Schrank auf,...

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Olympia

Olympia

Wir saßen im Schutz der Markise. Regen fiel aus der Nacht, dicht, strähnig, wusch dem Tag das erhitzte Gesicht, trieb die Flaneure aus den Gassen. Wir hoben die Gläser, sahen dem Kind hinterher, das, einen Ball in der Hand, eine Kappe am Kopf, von Pfütze zu Pfütze sprang, lachend, flink. So stießen wir an, tranken,...

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Marillenblüte in der Wachau

Marillenblüte in der Wachau

Im gut besetzten Speisewagen ist nur noch der Platz neben mir frei. Der beleibte, schnaufende Herr aus meiner Alterskohorte findet es nett, dass ich nichts dagegen habe, wenn er sich da hinsetzt.
Redselig ist das Adjektiv, das zu meinem neuen Nachbarn am besten passt. Gewöhnlich sei um diese Zeit wenig los hier, meint er. Ob es...

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Namenlos?

Namenlos?

Da stand er, mit bangem Blick, zerschlissenen Jeans, sah auf die drei Frauen, die im Schatten der Linde saßen. Guten Tag! hatte er gesagt, in seiner Sprache, den Kopf gesenkt, geschwiegen. Stumm auf den Kater geschaut, der die Straße querte, näherkam, um seine Beine strich. Der Mann bückte sich, streckte ihm die Hand entgegen, berührte...

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Am Ende des Tags

Am Ende des Tags

Am Ende des Tags
geht die Sonne unter,
nur kurz bäumt sie sich noch einmal auf
hinter einem tiefen Wolkenband,
dann versinkt sie, hellblutig,
als würde sie schreien wollen vor Schmerz.

Ob die Nacht der Erde Linderung bringt,
wissen nur die Sterne, die hier und da
zu sehen sind. Ich stehe am Rande eines Felds,
warte...

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