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Gastbeiträge

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Die Stühle mit Kissen
Die Lehnen steil
Der Tisch zu nah
Die untere Strebe drückt
Gegen das Knie der Mutter
Gegen das Knie der Tochter
Wettermeldungen und Wasserstände
Wie lebst du denn so
Es ist schade dass du
Schreibst du wenigstens Schönes
Oder Sachen die niemand lesen will
Hast du Hunger
Ich habe nichts im Haus
Du hilfst mir nicht
Du kannst so leben
Ich nicht

Ordnung mir verfällt sonst
Alles du vielleicht
ich nicht wovon lebst
du eigentlich wo
ist der feste Boden
was hast du gegen mich
was habe ich falsch
wir haben nie gesprochen
die Zeiten waren
Tassen und Teller in die Küche

Aus:
J. Monika Walther: Abrisse im Viertel. Gedichte 2010-2015. Geest-Verlag, 2015

J. Monika Walther stammt aus einer jüdisch-protestantischen Familie. Schlug an vielen Orten Wurzeln. Studierte, promovierte, zog los in die Welt. Kehrte zurück und wurde sesshaft im Münsterland und in den Niederlanden. Wurde 1976 Schriftstellerin, ist es bis heute. Zahlreiche Veröffentlichungen, zuletzt „Der Mann ohne Hände“ (zusammen mit Monika Detering, Geest-Verlag 2020), „Dorf – Milch und Honig sind fort“ (Geest-Verlag 2020) und „Als Queen Elizabeth II. Schnaps im Hafen von Marne trank“ (Geest-Verlag 2018).
J. Monika Walther
Rezension zu „Abrisse im Viertel“

Die Textrechte dieses Beitrags liegen beim Verlag, die Bildrechte bei Doris Lipp.

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