Kavála

Makedonien

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Wir traten aus dem Tor, das zur Festung führte. Welchen Weg nehmen? fragten wir uns, sahen in die Gassen, die sich hangabwärts schoben. Ich biss mir auf die Lippe, legte den Kopf schief, zeigte nach rechts. Dorthin! sagte ich, ohne Überzeugung freilich. Ich schloss die Augen, musste niesen. Als ich aufsah, war da der Mann, der auf dem Balkon saß, freundlich lachte, nach Norden wies. Wir dankten ihm, in seiner Sprache, wandten uns um, gingen nach links. Bald, dass wir auf die Katzen stießen, die auf einer Steinmauer hockten, auf einem Autodach, dem Straßenpflaster. Reglos, raubtierhaft achtsam, starrten sie auf die Tür mit der hellblauen Klinke, dem rostroten Türblatt. Auf gleicher Höhe waren wir, da sie geöffnet wurde, eine Hand sah ich noch, die eine Schüssel auf den Boden stellte, sah sieben Katzenschwänze auch, die eilig Richtung Schüssel zogen. Wir gingen weiter, unter einem Torbogen durch, an einem abgestellten Fahrrad vorbei, einem Paar, das ratlos an einer Wegkreuzung stand. Ich lächelte, hob die Hand, wies hinter mich; hörte Dankesworte, sie waren französisch. Am Fuß des Hügels, im Schatten des Aquädukts, ein Trödelladen, den wir gleich bemerkten, nicht betraten, eine Konditorei, die uns lockte; wir widerstanden nicht. Später dann, am Hafen schon, dass wir Platz nahmen auf jener Bank, die im Schatten der Palmen lag. Wir besahen die Schiffe, die Menschen, das Licht, fühlten den Puls der Stadt, der lebendig war und kräftig. Neben uns Kinder, die Fangen spielten, eine Möwe, die aufflog, schrie, in Richtung Festung zog.

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