Methana

Peloponnes

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Von ferne, hinter jener Biegung, der erste Blick, einer Verheißung gleich: die Halbinsel, der Vulkan. Am Horizont Salamis, Piräus; der Saronische Golf in tiefes Blau getaucht, das Meer unbewegt, scheinbar. In einer Rechtskurve, Felsen umfahrend, verlor sich der Ausblick, schlüpfte ins Gedächtnis, wurde Erinnerung, noch bevor wir den Vulkan betraten.

Zu Fuß also. Bergan, dem Schild folgend, vorbei an mannshohen Felsbrocken, erstarrten Lavasäulen, Bäumen, die ihre Wurzeln in verborgene Nischen schlugen. Und immer wieder: Angistri, die Insel, die sich ins Blickfeld schob als wollte sie sagen: schau, ich bin schön. Auf nacktem Fels eine Pinie, die dem Stein Leben abrang, irgendwie; am Gegenhang die Wunden, die ein Felssturz schlug. Der Vulkan schließlich, die Öffnung. Kein Krater etwa, kreisrund, wie man ihn kennt, von Bildern, aus Erzählungen. Vielmehr: gesprengter Stein, der Fels gespalten, verschoben, auseinandergedrückt. Über Felsbrocken kletternd stiegen wir in den Schlot.
Im Inneren glatte Wände, am Boden Geröll, das bald den Weg versperrt, kathedralengleich der Raum. Über uns Licht, das durch zwei Löcher in die Tiefe fiel, sich bald im Dunkel der Höhle verlor.

In der Taverne sitzend, im Hauptort der Halbinsel, gegen halb zwei, die Fähre betrachtend, die sich, von Poros kommend, Richtung Hafen schob, genossen wir das Essen, den Wein, bestaunten wir die Magie eines vergessenen Ortes.

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