Olympia

Peloponnes

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Wir saßen im Schutz der Markise. Regen fiel aus der Nacht, dicht, strähnig, wusch dem Tag das erhitzte Gesicht, trieb die Flaneure aus den Gassen. Wir hoben die Gläser, sahen dem Kind hinterher, das, einen Ball in der Hand, eine Kappe am Kopf, von Pfütze zu Pfütze sprang, lachend, flink. So stießen wir an, tranken, vertrauten darauf, dass Zeus die Wolken zähmen würde, anderntags. Er tat es. Sonnenhell war die Stunde, da wir das Gelände betraten, die Säulen der Palästra sahen, die Reste des Tempels der Hera bestaunten. Als ich treppauf zum Tempel stieg, war da die Hündin, die im Schatten der Säule lag. Sie atmete schwer, hob den Kopf, sah mich an. Ich blieb stehen, blinzelte, sah eine Eidechse über den Weg huschen, in einer Mauerritze verschwinden. Ein Kind rief nach seiner Mutter; Zikaden zersägten die Hitze der Mittagsstunde. Die Hündin stand auf, kam näher. Sie humpelte. Zwei Schritte vor mir, dass sie innehielt, kehrtmachte, in Richtung des Nymphäums zog. Ich wandte den Kopf, sah Säulentrommeln im hohen Gras liegen, einen Vogel im Geäst eines Ölbaums sitzen.

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