Sündenfall

Aus dem Alltag

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Zur Grenze hin: der See, moordunkel, sonnenwarm; die Bänke, die windschief am Ufer standen. Der Fels, der sich ins Wasser schob wie ein Kahn, sein glatter Stein ein Deck, auf dem sich trefflich reden ließ und schweigen. Ein Rastplatz war er uns, eine Fähre auch, die uns ans falsche Sommerende trug. Hinter dem Fels die Birken, in deren Schatten wir küssen lernten. Unter denen wir lagen, auf dünnen Decken, bunten Tüchern, einander umarmend, zaghaft erst und ungelenk. Wortlos wagten wir uns vor, nach und nach, trotzten bangen Herzen, kalten Händen, ließen geschehen, dass die Scham bald der Neugier wich. Hinter den Birken die Fichten, der Pfad, der sich im Wald verlor.

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