Phantast

Aus dem Alltag

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Du wirkst besorgt. Was bedrückt dich? –
Sieh dich um. Steht die Welt nicht am Abgrund? –
Und sie wird genesen, wenn du dich grämst? –
Sei nicht töricht. Wie kann ich gleichgültig sein gegen das Leid in der Welt? –
Wer die Augen öffnet, der sieht. Und wer sieht, der entscheidet: schaut er hin oder weg? Das Leid aber, wie lässt es sich lindern mit Furcht im Herzen und Groll in der Seele? –
Sollen wir denen, die Unrecht tun, mit Güte begegnen? Werden sie nicht lachen über uns, wenn wir Verständnis zeigen? Sie werden es mit Schwäche verwechseln. Nein, mein Freund: unsere Wut sollen sie spüren! –
Du sprichst von Wut und Gewalt. Doch sag mir: ist es nicht gleich, welche Hand das Schwert führt? –
Ein Phantast bist du. Ein Träumer. Als ob guter Wille und fromme Worte die Welt retten könnten. –
Wer Ohren hat, der hört. Und wer hört, der entscheidet: horcht er zu oder nicht. Dir aber, der du Angst hast, als schwach zu gelten, rate ich: fürchte nicht den Spott der Narren, nicht den Zorn der Blinden.

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