Ana föd

Ana föd

Drausd, in da Vuaschdod, is des Tschocherl, wo i zwamoi am Tog vuabeigeh, amoi in da Frua, amoi am schbädn Nochmittog. In da Frua is finsta drin, hots no zua, weu ned amoi de grestn Drangla scho um hoiba ochte beim Branntweina sitzn. Oba waun i hamgeh, waun mi di Hockn ausgschbuckt hod fia den...

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Zitronen

Zitronen

Als man das Mädchen auch nach einem halben Jahr nicht fand, sagte dessen Vater: Sie ist tot. Er sagte das Schlimmste. Er wollte nicht mehr warten. Es brachte ihm jene Erleichterung, die entstand, wenn man sich im größten Unglück endlich auf den langen Weg des Ertragens und der Wiederherstellung machen konnte, auch wenn niemand wusste,...

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Falsch gestellte Weichen

Falsch gestellte Weichen

Als ich ihn zum letzten Mal sah, trug er seinen Parka und die dunkelgrauen Jeans. Wir trafen uns im Stiegenhaus; der Altbau, in dem wir lebten, hatte damals noch keinen Lift. Ich kam gerade nach Hause, hatte die Schlüssel aus meiner Handtasche genommen, hob den Kopf, da stand er vor mir. ‚Hallo‘, sagte er, lächelte...

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Vor dem Verschwinden

Vor dem Verschwinden

Ich weiß nicht viel über Afrika, und dieser Text wird nichts daran ändern. Ich schreibe ihn mit einem roten Bleistift, auf dem ein schwarzer Fleck ist, der wie Afrika aussieht. Irgendwann wird er dem Spitzer zum Opfer fallen. Soll ich deswegen aufhören zu schreiben?

Während der blauen Stunde ist der Himmel ewig. Aber wenn ich das...

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Weg-Weiser

Weg-Weiser

So kam es, dass der Mann, der in Lumpen ging, auf die Stufen des Doms trat, zu den Menschen sprach, nach langer Zeit. Wo warst du? rief einer, ging zu ihm, klopfte ihm auf die Schulter. Wir haben deine Narreteien vermisst, sagte er, lachte. Ich war unter euch, antwortete der Mann, der in Lumpen ging....

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